Montag, 11. Februar 2013

#23

DAS HIER IST KUNST

mindestens in 1ooo Jahren...

 

 

Wir wollten die Freiheit der Welt. Wir wollten die Freiheit der Welt. Wir wollten die Freiheit der Welt. 
Freiheit...was soll das bedeuten? Wann sind wir wirklich frei? Bin ich frei, wenn ich mich doch immer von denen da draußen verprügeln lassen muss? Grenzen seelische Schmerzen jemanden ein? Sperrt mich Liebe ein? Denn wenn ja, muss ich ihn verlassen. Nimmt einen der Schlussstrich einer Freundschaft die Freiheit, die man gemeinsam verspürt hatte?
Ich weiß es nicht...und doch sehne ich mich nach der Freiheit. 


Es gab oder gibt da einen Freund für mich, immer wenn ich mit ihm zusammen war, spürte ich Freiheit. Völlige Losgelassenheit. Vielleicht war das so, weil ich ihm was vorspielen wollte. Vielleicht war es aber so, weil ich mich bei ihm nie verstellen musste?
Wir haben uns so kennengelernt, wie es im Bilderbuche steht. 


Meine Wenigkeit steht abends unter einer Laterne an der Bushaltestelle, wartend auf den Bus der mich zu einem Konzert von Kraftklub bringen sollte. Ungeduldig tigerte ich zwischen dem Schaufenster und der Laterne hin und her. Immer wieder runzelte ich die Stirn, wenn ich mir ansah was sich da hinter dem Schaufenster befand. Viele kleine Unwichtigkeiten, wie zum Beispiel ein kleiner dicker Engel mit einer Glitzerschleife, die heilige Maria und ein Bild von einem röhrenden Hirsch. Wie nannte man so was? Antiquitätenladen? Wer brauchte all diesen Schnick Schnack? Hatte er doch nur die Aufgabe einen Wall zu bauen, hinter dem man sich verstecken konnte. Doch hinterlistig lässt dich dieser ganze Glitzer und das viele Gold erblinden, lässt dich vergessen was es eigentlich heißt etwas zu lieben. Wahrscheinlich waren sie nur Lückenfüller für etwas Verlorengegangenes...
Mitten in diesem Gedankenfluss bemerkte ich die Blicke von ihm. 
Er stand auch schon eine Weile an der Bushaltestelle und ich rätselte kurz, ob er auch etwa in Rockhouse fahren würde. Doch war es nicht ein bisschen unpraktisch dort in Jogginghose aufzukreuzen? Zumindest konnte ich mir es nicht sehr bequem vorstellen in der breiten Masse in einer Jogginghose zu tanzen. Außerdem schrieben wir bereits November und ein eisiger Wind ließ die Mauern in der Stadt bereits erkalten. 
Doch ich kümmerte mich nicht weiter in Gedanken um ihn. 
Wieder wechselte ich vom Schaufenster zur Laterne und las zum bestimmt schon tausendsten Mal wann der Bus kommen sollte, als mich eine leise Stimme aus den Gedanken riss. Ich sah auf und sah ihm ins Gesicht. Er lächelte schüchtern. 
Oh mein nicht vorhandener Gott, er lächelte so extrem schüchtern, dass man ihn am liebsten in eine Decke wickeln möchte und beschützen vor all den bösen Monstern da draußen in der Welt. Doch gleichzeitig hatte er ein selbstbewusstes und starkes Auftreten, so als wisse er ganz genau was er wolle...und dabei sah er mich an. 
Ich lächelte zurück, strich mir eine rote Strähne aus dem Gesicht und antwortete ihm. Er wollte wissen, wohin es zum Rockhouse ging, darum lud ich ihn ein, dass er mit mir kommen konnte, wenn er wolle. 
Ich erfuhr, dass auch er allein unterwegs zum Konzert war, so wie ich. Wobei jetzt war keiner mehr von uns alleine. 
Wir hatten eine wirklich tolle Nacht. Das Konzert war grandios, das Bier schmeckte wunderbar und es war so leicht und einfach mit ihm. Eigentlich sollte er mit dem Zug um 2:00 Uhr weiter nach Kufstein fahren. Das hätte bedeutet eine Wartezeit über vier Stunden in der Kälte, im Dunkeln und vor allem im Regen, also haderte ich nicht lange und lud ihn ein auf meinem Sofa zu übernachten. Er lächelte und in seinen Augen konnte ich genau lesen, dass er gehofft hatte, dass ich ihn das fragte.
Kurz nach Mitternacht lag ich in meinem Bett, er auf dem Sofa und wir redeten in die Dunkelheit hinein. Über alles...über Gott, über die Welt, über Freunde, über Schule und hauptsächlich über Musik. Irgendwann um vier Uhr bin ich endlich eingeschlafen. 


Das war der Beginn einer wirklich schönen Freundschaft...zumindest denke ich das. 
Und gestern haben wir uns gestritten, wegen einer Nichtigkeit, wenn man es denn überhaupt einen Streit nennen kann. 
Und ich stellte mir erstmals die Frage, ob er in mich verliebt ist?
Denn wenn er verliebt sei, würde das höchstwahrscheinlich das Ende einer Freundschaft bedeuten...das Ende einer Freundschaft, die erst vor Kurzem begonnen hatte. Eine Freundschaft, die ich im Moment so bitte brauche. Einen Menschen, den ich so notwendig brauche, weil ich mit ihm reden kann. Nicht nur über Musik, sondern auch übers Leben, soweit man das so beurteilen kann. 
Ich habe Angst...schon wieder einen Freund zu verlieren. Kann es wirklich so sein, dass eine Freundschaft nichts weiter ist, als eine Hand voll Sand? Der regelmäßig und zeitgerecht, wie eine Sanduhr, zwischen deinen Fingern verrinnt und du hast keine Möglichkeit daran etwas zu ändern? Wie hält man schon Sand fest? Genau....gar nicht....
Und ich stellte mir erstmals die Frage, ob ICH in ihn verliebt bin?


4 Kommentare:

  1. Aaaww danke! xD Also ich mag eng anliegende Kleidung irgendwie :D Oooww ich mag Schriftzüge! Da bin ich mal gespannt :3 Finde es sehr schwer positiv zu denken, klar wenn es einem grade etwas besser geht fällt das leichter aber wie du schon sagst... wenn es schwierig wird fällt es auch schwieriger positiv zu denken aber ich will es versuchen und nicht aufgeben. Ich wohne noch mit meiner Mutter zusammen. Würde auch gerne ausziehen aber das ist in meinem Fall leider nicht so einfach. Woran liegt es den bei dir dass du noch nicht ausgezogen bist?

    Dein Text ist richtig toll! Und die Geschichte mit diesem Freund auch! Ich glaube aber das sowas extrem selten ist, also dass man sich so kennen lernt aber umso schöner ist es dass dir das passiert ist! Hast du den Gefühle für ihn?

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  2. Wow, ich kann nur zurückgeben, dass deine Texte wirklich schön sind. Ich hoffe, eure Freundschaft zerbricht nicht und vielleicht könnte doch etwas mehr daraus werden. Er scheint dir gut zu tun. :)

    Ich kann irgendwie auch nicht wirklich meine Gedanken aussprechen, schreiben ist viel einfacher. Und ich bin jemand, der eigentlich eine ziemlich leise Stimme hat und da werde ich oft überhört.
    Ich weiß nicht, meine Eltern arbeiten einfach zu viel, da kommt es oft zu Komplikationen, aber vielleicht reagiere ich auch einfach zu über. Ich versuche so viel Glück wie nur möglich aufzunehmen, um mich später daran festklammern zu können.

    ♥, Hoang Quynh.

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  3. Ooohh wie toll! Hast du gut gemacht! Hatte noch nie eine in der Hand aber das die flauschig sind glaube ich dir! Hoffentlich schafft sie es! Bin aber eher Fan von Flughunden... Fledermäuse sehen oft so böse aus xD
    Ich glaube genau deswegen denke ich eher pessimistisch, weil ich dann nicht so oft enttäuscht werden kann. Wenn ich mich immer auf das schlimmste vorbereite können ja keine wirklichen Rückschläge passieren. Auch wenn es besser wäre etwas positiver zu denken. Finde es toll dass du dich nicht von Rückschlägen aufhalten lässt.

    Du hast ein Pferd? Das ist ja toll *-* Habe irgendwie immer etwas Respekt vor diesen großen Tieren aber dann kann ich verstehen dass du jedes Wochenende nach Hause fährst!
    Achso du hast einen festen Freund? Irgendwie hört sich das alles echt kompliziert an :/

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